Wetterextreme, ansteigende Meeresspiegel, Nahrungsmittel- und Wasserknappheit: Der Klimawandel und seine Folgen gehören zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Klimaschutz spielt daher auch beim Nachhaltigkeitsengagement von ALDI Nord eine zentrale Rolle. Deshalb haben wir uns ein klares Klimaziel gesetzt und mit unserer Klimaschutzpolitik einen konkreten Fahrplan zur Umsetzung aufgestellt.
In den vergangenen Jahren hat ALDI Nord bereits viel erreicht. Bis 2021 konnte fast die Hälfte der Treibhausgasemissionen gegenüber 2015 eingespart werden. Doch damit nicht genug: Wir verpflichten uns, unsere Treibhausgasemissionen bis 2030 noch einmal um 55 Prozent (Scope 1 + 2) gegenüber 2020 zu senken – und zwar über alle Länder der gesamten Unternehmensgruppe hinweg. Wir sind uns zudem bewusst, dass sich der Klimawandel nur im Zusammenschluss mit starken Partnern eindämmen lässt. Deshalb beziehen wir auch unsere wichtigsten Lieferanten ein und haben mit ihnen vereinbart, dass sie sich eigene, wissenschaftlich basierte Klimaziele setzen.
ALDI Nord bekennt sich damit nicht nur klar zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Wir erfüllen so auch die Anforderungen der Science Based Targets Initiative (SBTi), der ALDI Nord im Jahr 2020 als einer der ersten Discounter beigetreten war.
55 %
weniger Treibhausgas-Emissionen bis 2030 (gegenüber Basisjahr 2020)
Auch beim Klimaschutz wollen wir dort ansetzen, wo wir am meisten bewirken können. Um herauszufinden, wo bei ALDI Nord die meisten klimaschädlichen Emissionen entstehen, bestimmen wir jährlich unsere Klimabilanz und schlüsseln unsere Treibhausgasemissionen nach Emissionsquellen auf. Die wichtigsten Emissionsquellen im Jahr 2020 waren:
Mit etwa 40 Prozent hat der Betrieb der Filialen den größten Anteil an unseren Treibhausgasemissionen. Die meiste Energie wird für die Beleuchtung der Verkaufsfläche, die Heizung sowie die Kühlung der Lebensmittel verwendet. Neben energiebedingten Treibhausgasemissionen können bei der Kühlung unserer Produkte auch kältemittelbedingte Treibhausgasemissionen entstehen – sie haben mit 21 Prozent einen hohen Anteil an unseren gesamten Treibhausgasemissionen.
Etwa 28 Prozent unserer Treibhausgasemissionen entstehen in der Logistik. Der Großteil davon geht auf den Dieselverbrauch der Lkw bei der Belieferung unserer Filialen zurück.
Neben der Kühlung ist die Beleuchtung für einen erheblichen Anteil des Stromverbrauchs in den Logistikzentren verantwortlich. Insgesamt liegt der Anteil, der durch unsere Logistikzentren verursachten Treibhausgasemissionen bei etwa 11 Prozent.
Gemeinsam in allen ALDI Nord Ländern arbeiten wir durch die Umsetzung der Maßnahmen an der Erreichung des internationalen ALDI Nord Klimaschutzziels.
Beleuchtung
Rund ein Viertel des Stromverbrauchs einer Filiale fällt für die Beleuchtung des Verkaufsraums an. Deswegen kommt seit 2016 in allen neuen und modernisierten Filialen energieeffiziente LED-Lichttechnik zum Einsatz – einschließlich der Beleuchtung von Kühlregalen und -truhen. Da bei LED-Beleuchtung weniger Wärme entsteht als bei anderen Beleuchtungsarten, wird weniger Strom für die Kühlung benötigt. In unseren modernisierten Filialen verringern wir durch bodentiefe Fenster den Bedarf an künstlichem Licht und beleuchten die Verkaufsräume außerhalb unserer Öffnungszeiten bedarfsangepasst. In Deutschland haben wir zudem bereits 2020 die Außenbeleuchtung komplett auf LEDs umgestellt.
Kältetechnik
Damit Joghurt, Milch und vegane Wonder Burger frisch bleiben, müssen sie gekühlt oder tiefgekühlt werden. Das verbraucht viel Strom. In unseren neuen Filialen nutzen wir deshalb nur noch besonders energieeffiziente Tiefkühltruhen. Und bei den Kühlregalen setzen wir immer häufiger clevere Anlagen ein: Sie kühlen effizient und können außerdem die Wärme, die bei der Kälteerzeugung entsteht, zurückgewinnen. Diese verwenden wir zur Beheizung der Filiale – das ist praktisch und spart zusätzlich Energie.
Kältemittel
Kältemittel sind für die Kühlung unverzichtbar, können aber über kleine Lecks (sogenannte Leckagen) in die Atmosphäre austreten. Dort wirken sie – je nach Kältemittel in unterschiedlichem Ausmaß – klimaschädlich. Deshalb verwenden wir bei neuen Tiefkühltruhen und -regalen das klimaschonende, natürliche Kältemittel Propan (R290). Alle neu installierten Kühlsysteme verwenden bereits CO2 als natürliches Kältemittel. Dort, wo noch keine Umstellung möglich war, haben wir ein digitales Überwachungssystem eingeführt. Es ermöglicht durch eine Datenerfassung und -auswertung einen schnellen Überblick über alle Kühlanlagen. Das hilft uns, die Zahl der Lecks auf ein Minimum zu reduzieren. Zwischen 2020 und 2021 haben wir die durch Kältemittelverluste verursachten Emissionen um 5,5 Prozent reduziert. Dies führte zu einer Reduktion von rund 4.100 Tonnen CO2-Äquivalenten.
Energiedatenmanagement
Um den Energieverbrauch in unseren Filialen und Logistikzentren genau zu überwachen und analysieren zu können, haben wir an allen Standorten in Deutschland ein Energiedatenmanagementsystem eingeführt.
Fotovoltaikanlagen
Die Dächer vieler Filialen sind mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet. Im Jahr 2021 hatten diese Anlagen bereits eine installierte Leistung von mehr als 123.800 kWp und produzierten mehr als 94.500 MWh Strom. Zurzeit verbrauchen wir mehr als 70 Prozent des erzeugten Stroms selbst, der Rest wird in das Stromnetz eingespeist. Um die Energiemenge für unsere Eigennutzung zu erhöhen, testen wir die Wirksamkeit von Speichertechnologien. Diese würden es uns ermöglichen, den erzeugten Strom zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.
Optimale Transportwege
Ein Großteil der Treibhausgasemissionen in der Logistik geht auf den Dieselverbrauch der Lkw bei der Belieferung unserer Filialen zurück. Nach wie vor ist es im Logistikbereich wirtschaftlich schwierig, Diesel durch eine klimaschonendere Antriebsart zu ersetzen. Gleichwohl beschäftigen wir uns ständig mit Möglichkeiten zum Einsatz alternativer Antriebe. Zusätzlich arbeiten wir daran, die Prozesse effizienter zu gestalten. Moderne Logistikkonzepte helfen uns, die Warenströme zu bündeln, optimale Transportwege zu wählen und damit Transportwege zu verkürzen und Emissionen zu reduzieren.
Kraftstoff sparen
Rollwiderstandsarme Reifen und Dachspoiler tragen dazu bei, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Darüber hinaus haben wir die Fahrerschulungen zum umweltbewussten und dieselsparenden Fahren effektiver gemacht. Tests in den Niederlanden und Deutschland haben gezeigt, dass dies zu einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs um etwa sieben Prozent führen kann. Wir achten zudem darauf, dass die Lkw unsere Logistikzentren nur voll beladen verlassen.
Weniger Lärmbelastung
Eine weitere Initiative besteht darin, in bestimmten Gebieten – zum Beispiel in Wohngebieten – Kühlaggregate auszuschalten oder in den Silent-Modus zu versetzen. Damit lässt sich dort, wo es darauf ankommt, die Lärmbelastung reduzieren und Wohnqualität für Anwohner erhöhen.
Beleuchtung
Ebenso wie in unseren Filialen ist auch in den Logistikzentren die Beleuchtung für einen Großteil des Stromverbrauchs verantwortlich. Mit der Umstellung auf LED-Technik konnten wir insgesamt bis zu 3.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Darüber hinaus haben wir in unseren Logistikzentren den Einsatz von bedarfsangepasster Beleuchtung geprüft und flächendeckend umgesetzt: Über Bewegungsmelder werden damit nur die Lagerbereiche voll beleuchtet, in denen gerade gearbeitet wird. Neben Bewegungsmeldern installieren wir in Deutschland auch Lichtsensoren. Sie reduzieren die künstliche Beleuchtung je nach Tageslichteinfall, was zusätzlich Strom einspart.
Energiedatenmanagement
Unsere deutschen Logistikzentren sind seit 2017 mit einem umfassenden Energiedatenmanagement-System ausgestattet, das tagesaktuelle Daten zu Energieverbräuchen liefert.
Fotovoltaikanlagen
Auch die Dächer vieler Logistikzentren sind mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet. Insgesamt konnte so die mit Fotovoltaik ausgestattete Dachfläche von 2020 auf 2021 verdoppelt werden. 2021 wurde beispielsweise in Nortorf eine große Solaranlage mit einer Leistung von 750 kWp (Kilowatt peak) in Betrieb genommen.
ALDI Nord bringt in vier Regionalgesellschaften geräuscharme, im Fahrbetrieb CO2-neutrale und somit nachhaltige E-LKW zum Einsatz. ALDI Nord weitet damit sein Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz aus.
Neben den Emissionen, die wir selbst verursachen, nehmen wir auch die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette in den Blick. Diese so genannten Scope-3-Emissionen machen im Einzelhandel bis zu 95 Prozent der Gesamtemissionen aus.
Im Jahr 2020 sind wir als erster deutscher Discounter der Science Based Targets Initiative beigetreten. Hiermit verpflichten wir uns zu einer Klimaschutzstrategie, die in Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens steht. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt.
Um dieses Ziel zu erreichen, stehen wir in engem Dialog mit unseren wichtigsten Partnern und Lieferanten. Bis Ende 2024 sind die strategischen Lieferanten, die für 75 Prozent der Emissionen in der Lieferkette verantwortlich sind, angehalten, sich ebenfalls wissenschaftsbasierte Reduktionsziele – sogenannte science-based targets – zu setzen. Der Stand der Umsetzung wird fortlaufend überprüft. So hatten im Jahr 2021 27 Prozent der Lieferanten ein solches Ziel formuliert.
Unsere Mission gegen Verpackungsmüll: Vermeiden. Wiederverwenden. Recyceln.
Der Klimawandel führt dazu, dass es in immer mehr Regionen an Süßwasser mangelt. Vor diesem Hintergrund setzen wir uns für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser ein.
Wir bei ALDI Nord haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum 31. Dezember 2030 die Abholzung von Wäldern aus unseren globalen Lieferketten mit hoher Priorität zu verbannen.
In unserem Nachhaltigkeitsbericht informieren wir transparent über unsere Ziele, Maßnahmen und Fortschritte.
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