Als einer der größten Textileinzelhändler in Deutschland tragen wir besondere Verantwortung. Wir müssen unsere Position nutzen, um die textile Lieferkette nachhaltig zu verbessern. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen wir erreichen, dass Mensch und Umwelt durch die Produktionsprozesse für unsere Bekleidungs-, Heimtextilien (nachfolgend zusammengefasst als „Textilien“) und Schuhe so wenig wie möglich belastet werden. Deshalb setzen wir uns für hohe Umweltstandards und faire Arbeitsbedingungen ein.
93 %
Anteil nachhaltige Baumwolle¹ (2022)
180
ALDI Audits in Produktionsstätten (2022)
92 %
unserer Nassproduktionsstätten hatten einen gültigen und bestandenen Abwasser- und Schlammbericht (2022)
¹ In Eigenmarkenartikeln aus Baumwolle oder mit Baumwollanteil aus den Bereichen Bekleidungs- und Heimtextilien international (2022)
Die meisten Textilien in unseren Filialen haben einen weiten Weg hinter sich. Zum Beispiel Baumwoll-T-Shirts: Ihr Weg beginnt mit der Baumwollernte in Ländern wie Indien, China und den USA. Die anschließende Produktion erfolgt zumeist in Asien. Die Baumwolle wird zunächst zu Garn versponnen. Daraus werden Stoffe hergestellt, gefärbt und gewaschen. Bei der anschließenden Konfektionierung wird der Stoff zurechtgeschnitten und genäht. Das fertige Produkt wird dann über unsere Logistikzentren in die einzelnen ALDI-Filialen transportiert.
Bei jedem Arbeitsschritt gibt es unterschiedliche soziale und ökologische Herausforderungen: Sie reichen von den Umweltbelastungen beim Baumwollanbau über den Chemikalieneinsatz in der Produktion bis hin zu den Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten.
Mit ambitionierten Zielsetzungen und Einkaufsstrategien stellen wir unser Sortiment für Textilien und Schuhe schrittweise auf nachhaltigere Materialien und Rohstoffe um. Im Jahr 2022 setzten sich unsere Faseranteile wie folgt zusammen:
Bis 2025 wollen wir die Textilien unserer Eigenmarken aus oder mit Baumwolle auf 100 Prozent nachhaltige Baumwolle umstellen.
Baumwolle gilt als einer der wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Textilien. Weltweit sind rund 250 Millionen Menschen in über 80 Ländern in der Baumwollproduktion beschäftigt. Baumwolle ist ein nachwachsender natürlicher Rohstoff und vollständig biologisch abbaubar. Doch ihr Anbau ist auch mit sozialen, ökonomischen und ökologischen Risiken in den Ursprungsländern verbunden.
Baumwolle hat einen Anteil von rund 63 Prozent am Gesamtfasereinsatz bei ALDI Nord im Textilbereich (siehe Abb. 1 und Abb. 2). Wir setzen verstärkt auf Baumwolle aus nachhaltigem Anbau, um natürliche Ressourcen zu schonen und die Gesundheit der Baumwollbauern zu schützen.
Woran Sie Produkte aus nachhaltiger Baumwolle in unseren Regalen erkennen? Sie tragen Siegel von Standardorganisationen wie „Global Organic Textile Standard (GOTS)”, „Cotton made in Africa (CmiA)“, „Better Cotton“ oder „Fairtrade“.
In Deutschland haben wir im Jahr 2017 eine Nationale und 2020 eine Internationale Baumwoll-Einkaufspolitik veröffentlicht. Diese definieren die Regeln des Einkaufs von Eigenmarkenartikeln aus Baumwolle oder mit Baumwollanteil in den Bereichen Bekleidungs- und Heimtextilien.
Aus sozialen und ökologischen Gründen legen wir neben den Anbau- und Weiterverarbeitungsmethoden auch Wert auf die Herkunft der Baumwolle. So haben wir bspw. seit 2018 die Herkunft der Baumwolle u.a. aus Turkmenistan ausgeschlossen.
Abbildung 3: Herkunftsländer Baumwolle 2022 (Bekleidungs- und Heimtextilien)
Tierische Fasern bringen Eigenschaften mit, die nicht gänzlich durch andere Fasern ersetzbar sind. Der Anteil tierischer Fasern am Gesamtfasereinsatz ist mit 1 Prozent sehr gering. Wir priorisieren den Einsatz zertifizierter nachhaltiger oder recycelter tierischer Fasern, der Anteil lag 2022 bei ca. 66 Prozent. Grundsätzlich verzichten wir vollständig auf die Verwendung von Rohstoffen, die von exotischen und/oder vom Aussterben bedrohten Tierarten stammen. Zudem bieten wir in unseren Sortimenten regelmäßig Produkte aus Alternativen zu Echtleder an (z. B. Schuhe, Hosen, Taschen) und haben 2015 die Pelzfrei-Erklärung der Initiative Fur Free Retailer unterzeichnet und verpflichten uns damit auch öffentlich, keine Echtpelzwaren zu handeln. |
Leder ist ein hochwertiger Naturstoff und ein langlebiges Material für Textilien und Schuhe. Doch damit Leder geschmeidig und haltbar wird, muss es behandelt werden. Dafür kommen oftmals umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien zum Einsatz. ALDI Nord ist seit 2015 Mitglied in der Leather Working Group (LWG). Ziel der LWG ist es, die Bedingungen in Gerbereien und bei Zwischenhändler:innen transparenter zu machen und nachhaltig zu verändern.
Neben der Kontrolle des Einsatzes potentiell kritischer Substanzen und der Reduktion des Wasser- und Energieverbrauchs zählt auch eine regelmäßige Überprüfung der Arbeitssicherheit in der Lederverarbeitung. Hierzu hat die LWG ein Audit-Protokoll für die nachhaltige und verantwortungsbewusste Lederproduktion entwickelt und bereits bei mehr als zehn Prozent der weltweiten Lederproduktion implementiert.
Alle Lederartikel, die bei ALDI Nord verkauft werden, müssen daher mindestens das LWG Zertifikat Gold oder Silber nachweisen können.
Mit ihren Eigenschaften ist Wolle eine begehrte natürliche Faser: Sie ist weich und wärmend, aber auch temperaturausgleichend und atmungsaktiv. Neben der Qualität der Wolle, ist uns auch das Wohl der Tiere wichtig. Daher fördern wir die Verwendung von zertifizierten Fasern nach dem Responsible Wool Standard (RWS) und dem Global Organic Textile Standard (GOTS) für unsere Produkte und schließen für alle Produzent:innen das Verfahren des Mulesings bei Schafen für unsere Produkte aus.
Woran Sie Produkte aus nachhaltiger Wolle in unseren Regalen erkennen? Sie tragen Siegel von Standardorganisationen wie dem „Global Organic Textile Standard (GOTS)”. Neben Schafwolle verwenden wir auch Kaschmir in unseren Artikel, dieser ist zu 100% mit dem The Good Cashmere Standard® by AbTF zertifiziert.
Analog zu der Baumwollherkunft, schaffen wir auch bei unserer Wolle Transparenz zu den Herkunftsländern.
Abbildung 4: Herkunftsländer Wolle 2022 (Bekleidungs- und Heimtextilien)
Daunen und Federn sind hochwertige und langlebige Füllmaterialien für Bettwäsche, Jacken oder andere Artikel. Sie bieten hervorragende Wärmeleistung und sind atmungsaktiv, zudem sind sie leicht, weich, anschmiegsam und stark komprimierbar. Da wir auf diese Eigenschaften nicht gänzlich verzichten möchten ist es uns wichtig auf die Haltung der Tiere zu schauen. Die Gewinnung von Daunen und Federn sollte für das Tier weder schmerzhaft noch stressig sein. Wir verbieten Lebendrupf sowie die Tötung ohne Betäubung.
Generell dürfen keine Tiere speziell für unsere Non-Food Produkte geschlachtet werden. Es handelt sich immer um ein Nebenprodukt der Fleischindustrie. Daher haben wir uns für unsere Daunen und Federprodukte das Ziel von 100% zertifizierten Daunen und Federn in 2016 gesetzt und bereits in 2020 erreicht.
Woran Sie Produkte aus zertifizierten Daunen und Federn in unseren Regalen erkennen?
Sie tragen Siegel von Standardorganisationen wie „Downpass“ oder dem „Glocal Traceable Down Standard:
Neben natürlichen Fasern setzen wir auch synthetische Fasern ein, da deren positive Eigenschaften, wie Elastizität, Strapazierfähigkeit, Formbeständigkeit nur bedingt durch natürliche Materialien ersetzbar sind. Jedoch sind synthetische Fasern aufgrund des Einsatzes fossiler Rohstoffe, der schlechten Recyclingfähigkeit und damit einhergehenden hohen Umweltbelastung durch Müll, Microplastik und den Einsatz von Chemikalien bei der Herstellung kritisch zu betrachten.
Derzeit setzen wir rund 30% synthetische Fasern ein und bereits 9% dieser Fasern sind recycelt. Zudem arbeiten wir momentan gemeinsam mit einem externen Dienstleister an der Entwicklung konkreter und langfristiger Ziele zur Reduktion synthetischer Fasern sowie an nachhaltigen Alternativen und dem Einsatz recycelter Fasern. Eine Veröffentlichung ist für 2023 geplant.
Zellulosefasern werden aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen, wie Holz, Bambus etc. hergestellt, somit werden keine fossilen Rohstoffe verwendet. Auch der Wasserverbrauch sowie der Pestizideinsatz bei der Herstellung sind deutlich geringer im Vergleich zu natürlichen Fasern wie Baumwolle.
Zudem sind sie pflegeleicht, angenehm auf der Haut und bieten ein ähnlich gutes Feuchtigkeitsverhalten wie Baumwolle. Jedoch benötigt ihre Herstellung viel Energie und einen hohen Einsatz an Chemikalien. Derzeit setzen wir rund 4 % dieser holzbasierten Fasern ein, davon kommen bereits 45 % von der Firma Lenzing, deren Fasern aus Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bestehen und in umweltschonenden Prozessen hergestellt wurden.
Zudem arbeiten wir auch in diesem Bereich gemeinsam mit einem externen Dienstleister an der Entwicklung konkreter und langfristiger Ziele zum Einsatz nachhaltigerer Zellulosefaasern. Eine Veröffentlichung ist für 2023 geplant.
In der globalen Textil- und Schuhproduktion werden häufig Chemikalien eingesetzt. Vor allem in der sogenannten Nassproduktion – also beim Vorbehandeln und Färben, beim Drucken und Veredeln der Stoffe – können Substanzen zum Einsatz kommen, die ein Risiko für Menschen und die Umwelt darstellen. Deshalb wird der Einsatz dieser gefährlichen Substanzen bei der Herstellung von Textilien und Schuhen in unseren Lieferketten ausgeschlossen. Alle Substanzen, die nicht während der Produktion eingesetzt werden dürfen, befinden sich auf einer sogenannten Manufacturing Restricted Substance List (MRSL) / Restricted Substance List (RSL).
Seit 2015 haben wir die Ziele der Greenpeace-Detox-Kampagne durch eine freiwillige Verpflichtung (ALDI Detox Commitment) unterstützt. Gemeinsam mit Greenpeace wurde ein umfangreicher Kriterienkatalog erarbeitet, in dem anspruchsvolle ökologische Anforderungen an die Produktion von Textilien und Schuhen definiert wurden. Im Rahmen des ALDI Detox Commitments haben wir beispielsweise 100% Transparenz über unsere Haupt- und Vorproduktionsstätten von der Spinnerei bei zum Endprodukt erlangt und fordern seither jährliche Abwasser- und Schlammanalysen von unabhängigen Prüfinstituten von allen eingesetzten Nassproduktionsstätten. Bei Produktionsstätten, die unerlaubte Substanzen einsetzen, behalten wir uns vor, diese für die ALDI-Produktion zu sperren. Die Kampagne endete 2020. Unseren ausführlichen Abschlussbericht finden Sie hier.
Das Ende der Kampagne bedeutet jedoch nicht das Ende unserer Arbeit im Umwelt- und Chemikalienbereich, ganz im Gegenteil. Das Jahr 2020 haben wir genutzt, um bisherige Prozesse und Anforderungen zu prüfen, anzupassen und Prozesse ggf. zu beenden und / oder neue Maßnahmen zu implementieren:
Um für unsere Geschäftspartner:innen und Produktionsstätten möglichst Kosten und Aufwand zu reduzieren, fordern wir seit 2020 die Einhaltung des Branchenstandards der ZDHC Wastewater Guidelines für Abwasser- und Schlammanalysen und nicht wie zuvor unsere eigenen Richtlinie. 92% unserer Produktionsstätten im Jahr 2022 hatten einen gültigen Abwasser- und Schlammbericht mit 100% konformen Ergebnissen.
Haben wir uns seit 2015 vorrangig auf den Output, sprich die Grenzwerte des Abwassers und Klärschlamms, von Nassproduktionsstätten fokussiert, so weiten wir seit 2021 unseren Blick auf den Input, d.h. den Einsatz von Chemikalien am Beginn des Produktionsprozesses, aus:
Bereits seit 2016 fordern wir im Bereich der eingesetzten Chemikalien die Einhaltung der ZDHC. Dies ist eine Liste von chemischen Substanzen, die nicht in der Produktion eingesetzt werden dürfen.
Um nachzuweisen, dass die verwendeten Chemikalien keine schädlichen Substanzen enthalten und somit ZDHC MRSL konform sind, müssen alle Nassproduktionsstätten ihre Chemikalien in eines der beiden durch ALDI anerkannten Tools The BHive® und BVE³ hochladen.
Ab 2024 wird es verpflichtend für alle Nassproduktionsstätten für den jeweiligen Produktionszeitraum aktuelle Chemikalieninventare einzureichen.
Die Chemikalien werden in sogenannten Chemikalieninventaren gesammelt und automatisch mit den hinterlegten Datenbanken abgeglichen, sodass ALDI und auch die Fabriken erkennen können, welche der verwendeten Chemikalien mit der ZDHC MRSL konform sind.
Unser Ziel ist daher: Ab 2024 wird es verpflichtend für alle Nassproduktionsstätten für den jeweiligen Produktionszeitraum aktuelle Chemikalieninventare einzureichen.
Die Validierung der Angaben über die verwendeten Chemikalien werden wir ab 2023 in einem Pilot-Projekt durch unabhängige Prüfer:innen angehen.
Der ökologische und verantwortungsvolle Einsatz von Chemikalien wird durch den Einsatz von Kläranlagen für das anfallende Abwasser komplementiert. Die produktionseigenen oder kommunalen Kläranlagen filtern Chemikalienrückstände aus dem Schmutzwasser.
Im Jahr 2021 hat ALDI erste Kläranlagen Audits in Bangladesch, Indien, China und Pakistan pilotiert, um die Nutzung und Funktionsfähigkeit der produktionseigenen Kläranlagen zu verifizieren. Nach einer Auswertung der Ergebnisse prüfen wir im Jahr 2023 die Implementierung eines systematischen Roll-Outs von Kläranlagen-Audits.
Im Jahr 2020 sind wir als erster deutscher Discounter der Science Based Targets Initiative beigetreten. Hiermit verpflichten wir uns zu einer Klimaschutzstrategie, die in Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens steht. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind unsere strategischen Lieferanten, die für 75 Prozent der Emissionen in der Lieferkette verantwortlich sind, angehalten, sich bis Ende 2024 ebenfalls klimaschützende Ziele zu setzen.
Außerdem planen wir im Jahr 2023 ein eigenes Pilotprojekt zur Reduktion von Klimaemissionen in unseren Textillieferketten.
Unser Ziel ist es, die Umweltauswirkungen bei der Produktion unserer Textilien zu reduzieren. Dazu gehört es auch, Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen und wiederzuverwenden. Wir verfolgen deshalb aufmerksam die Entwicklung des Aktionsplans zur Kreislaufwirtschaft auf europäischer Ebene und behalten auch nationale Bemühungen wie die Sorgfaltspflicht für Produkte in Deutschland im Auge.
2022 haben wir ein Kopfkissen und Steppbetten mit Füllfasern aus 100 Prozent recycelten PET-Flaschen angeboten, die in Zusammenarbeit mit „Plastic Bank“ hergestellt wurden. Plastic Bank ist ein Sozialunternehmen, das in Ländern des globalen Südens gesammelten Plastikmüll aufkauft. Ziel ist es, Armut zu bekämpfen und gleichzeitig zu verhindern, dass Plastik in Gewässer oder Ozeane gelangt. Nachdem das Plastik gesammelt wurde, wird es gewaschen, zerkleinert und getrocknet, bevor daraus anschließend auf Spinnmaschinen flauschige Fasern hergestellt werden. Durch die nachhaltige und umweltfreundliche Produktion der Polyester-Füllfasern aus 100 Prozent recycelten PET-Flaschen der Plastic Bank wurden mehr als 70 Prozent CO2 eingespart².
² Basierend auf Sustainable Apparel Coalition’s Higg Material Sustainability Index.
2022 haben wir intensiv, gemeinsamen mit unserer Einkaufsabteilung, an der Erarbeitung von eigenen Zielen für unsere Textil- und Schuhverpackungen gearbeitet.
Bis Ende 2024 werden wir 100% optimierte Verpackungen für alle ALDI-Eigenmarken im Bereich Textilien und Schuhe einsetzen.
Weitere Information zu unseren Verpackungszielen finden sich hier.
Bei der Herstellung von Textilien und Schuhen sind oft Produktionsschritte in mehreren Ländern erforderlich. Wir setzen auf langfristige, faire und zuverlässige Geschäftsbeziehungen mit Lieferant:innen, die unser Verständnis von Qualität und Verantwortung teilen.
Wir verschaffen uns regelmäßig ein Bild der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten unserer Lieferant:innen in Risikoländern. Dies erfolgt mithilfe flächendeckender Sozialaudits und Zertifizierungen, die durch externe Dienstleister durchgeführt werden, sowie mit eigenen Überprüfungen von Produktionsstätten (ALDI Sustainability Assessments – ASAs). Vor Ort treten wir mit Stakeholdern inklusive potenziell Betroffenen in einen Austausch, um negative Auswirkungen auf Menschenrechte besser erkennen und frühzeitig verhindern zu können. Wenn Probleme identifiziert werden, versuchen wir, gemeinsam mit Lieferant:innen und Produzent:innen Lösungen zu entwickeln.
In Bangladesch haben wir 2013 das ALDI Factory Advancement (AFA) Project gestartet. Ziel ist es, den Beschäftigten vor Ort zu helfen, Probleme am Arbeitsplatz selbstständig zu adressieren und eigene nachhaltige Lösungen zu finden. Unsere Zusammenarbeit mit einer Nichtregierungsorganisation aus Bangladesch im AFA Project ist 2021 ausgelaufen (mehr zum Projekt: siehe Nachhaltigkeitsbericht 2019). Seit 2022 führen wir das Nachfolgeprojekt, ALDI Industry Sustainability Project (AISP), durch. Hierbei werden Produktionsstätten in Bangladesch gezielt nach ihren Bedürfnissen in Umwelt- und Sozialthemen geschult und lokale Trainer:innen ausgebildet. Ein Themenschwerpunkt ist beispielsweise Frauenförderung. Zusätzlich fördern wir mit dem Projekt fabrikinterne Kindertagesstätten und somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
ALDI Nord hat im Mai 2013 das Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch (engl.: Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh), sowie im September 2021 nach Nachfolgeabkommen, den International Accord for Health and Safety in the Textile and Garment Industry, gemeinsam mit anderen Wirtschaftsunternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaftsverbänden unterzeichnet. Das Ziel des Accords ist es, den Brandschutz und die Gebäudesicherheit in Produktionsstätten in Bangladesch zu verbessern. Zu diesem Zweck werden u.a. Inspektionen und Trainingsmaßnahmen durchgeführt.
Ausführliche Informationen zur Wahrnehmung unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in unseren Lieferketten erhalten Sie auf der Seite Menschenrechte. Auf der Seite Arbeitsbedingungen in der Lieferkette schilden wir zudem, welche übergreifenden Instrumente wir einsetzen, um die Arbeitsbedingungen in unseren Lieferketten zu verbessern.
Seit 2017 tragen wir Daten aus einer umfassenden Lieferantenbewertungen, auch CRSE (Corporate Responsibility Supplier Evaluation) genannt, zusammen, um die Nachhaltigkeitsleistung unserer Lieferanten zu vergleichen. Ziel des Projekts: eine intensivere Zusammenarbeit mit strategischen Lieferanten, die über gute CR Set-ups und Strategien verfügen und in den von ihnen beauftragten Produktionsstätten kontinuierlich Fortschritte erzielen. Die langfristigere Planungssicherheit ermöglicht unseren Lieferant:innen, weitere Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Lieferkette zu gehen. 2019 und 2020 haben wir unseren internationalen Lieferantenpool für Bekleidungstextilien und Schuhe definiert, 2023 wird das Pool-Konzept auch für unsere Heimtextilien eingeführt werden.
Die Veröffentlichung all unserer Tier 1/ Hauptproduktionsstätten unserer Lieferant:innen ist ein erster Schritt zur Rückverfolgbarkeit unserer Produkte entlang der Lieferkette. Damit erfüllen wir u.a. unsere Verpflichtung zur Transparenz – den „Transparency Pledge“ oder auch des „Fashion Transparency Index – der von einem Bündnis aus neun Menschenrechtsgruppen und Gewerkschaften formuliert wurde.
Quartalsweise veröffentlichen wir alle Hauptproduktionsstätten, die an der Herstellung der im letzten Quartal von uns verkauften Bekleidungs- und Heimtextilien sowie Schuhe beteiligt waren. Die Liste umfasst Namen, Adressen und Mitarbeiterzahlen der relevanten Produktionsstätten sowie die dort hergestellten Warengruppen.
Die Informationen werden auch parallel auf der internationalen Plattform des Open Supply Hub (OSH) veröffentlicht. Zukünftig wollen wir die Liste noch um weitere Informationen wie dem BSCI Ergebnis oder Zertifizierungen nach GOTS, OCS, BluSign oder SteP in der Liste ergänzen.
PDF-Dokumente zum Download:
Liste der Hauptproduktionsstätten der Lieferanten von ALDI Nord
(Deutsche Version, Stand: August 2024, PDF 1 MB)
Download
List of Main Production Facilities of ALDI Nord
(Englische Version, Stand: August 2024, PDF 1.1 MB)
Download
Mit dem ATC für Textilien bieten wir Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, die gesamte Lieferkette bis zum Land des Baumwollanbaus und somit die Entstehung ihres Textils nachzuvollziehen. Darüber hinaus bietet der ATC-Textil zusätzliche Informationen, zum Beispiel zum Monitoring von Sozial- und Umweltstandards in der Lieferkette sowie zur umwelt- und materialschonenden Pflege oder fachgerechten Entsorgung nicht mehr genutzter Textilien. Schon heute sind 63% der von ALDI Nord Deutschland angebotenen Artikel aus zertifizierter Baumwolle mit dem ATC ausgestattet.
Uns ist bewusst, dass viele strukturelle Herausforderungen in den Ursprungsländern unserer Produkte nur in Zusammenarbeit mit anderen Partner:innen bewältigt werden können. Deshalb engagieren wir uns in Multi-Stakeholder-Initiativen wie dem Bündnis für nachhaltige Textilien.
Bündnis für nachhaltige Textilien
ALDI Nord ist 2015 dem Bündnis für nachhaltige Textilien beigetreten. Gemeinsam mit weiteren Bündnismitglieder:innen, Lieferant:innen und den Produktionsstätten möchten wir dazu beitragen, die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen in der Textillieferkette zu verbessern und die Herstellung von Textilien aus nachhaltigen Materialien zu fördern. Unter anderem engagieren wir uns in den Expert:innen-Gruppen „Kreislaufwirtschaft“, „Naturfasern“ und „Geschlechtergerechtigkeit”.
Unsere Qualitätsanforderungen gehen über die gesetzlichen Richtlinien hinaus und beinhalten neben strengen chemischen Prüfungen auch qualitative Leistungstest. Jeder Lieferant ist innerhalb des Produktions- und Lieferprozesses dazu verpflichtet, Prüfnachweise unabhängiger Institute vorzulegen, aus denen hervorgeht, dass seine Ware allen Anforderungen entspricht. Erst wenn alle Auflagen erfüllt sind, findet sie den Weg in unsere Filialen.
Typische Qualitätsuntersuchungen bei Textilien
Die nachfolgende Auswahl an typischen Untersuchungsmethoden zeigt, wie ALDI für die gleichbleibend hohe Qualität der Artikel sorgt.
Diese Prüfungen werden vorgenommen, um sicherzustellen, dass es zu keinen unerwünschten Verfärbungen durch Neuware kommt. Beispielsweise wird eine sog. Reibechtheitsprüfung durchgeführt, um auszuschließen, dass dunkle Stoffe auf helle Materialien abfärben.
Die Zugfestigkeit wird geprüft, um das Risiko, dass der Stoff durch Beanspruchung und Dehnung reißt, zu minimieren. Hierbei wird an einem Streifen des Materials ermittelt, bei welcher Maximalkraft das Gewebe reißt.
Diese Prüfung wird vorgenommen, wenn ein Stoff mit einer wasserabweisenden Ausrüstung behandelt wurde. So stellen wir sicher, dass wasserabweisende Textilien, wie unsere Regenjacken, ihre Funktion erfüllen.
Mithilfe der Passformprüfung stellen wir sicher, dass wir unseren Kundinnen und Kunden ein korrekt geschnittenes und somit gut „sitzendes“ Textil zur Verfügung stellen. Die Passform von Kleidungsstücken wird von der Schnittführung und den verwendeten Materialien beeinflusst.
Die Passform eines Schuhs zeichnet sich durch einen passend konstruierten Leisten aus. Kleidungsstücke und Schuhe werden hierbei u.a. in typischen Körperhaltungen und Bewegungssitationen von erfahrenen Bekleidungs- oder Schuhtechnikern sowie Testpersonen selbst beurteilt. Wie alle unsere Prüfungen findet auch die Passformprüfung bei unabhängigen und hierfür spezialisierten Prüfinstituten statt.
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