Prinzip 10: Maßnahmen gegen Korruption
„Einfach. Verantwortungsbewusst. Verlässlich.“ Diese Werte leiten unser Handeln. Sie sind in unserem Unternehmensleitbild „Einfach ALDI“ als Standard für ALDI Nord festgeschrieben. Das Leitbild gibt rund 79.000 ALDI Mitarbeitern klare Orientierung. Wir verpflichten uns dazu, stets im Einklang mit unseren Unternehmenswerten zu handeln und niemals Risiken aufgrund von Compliance-Verstößen einzugehen. Ebenso erwarten wir von allen ALDI Mitarbeitern und Geschäftspartnern, dass sie verantwortungsbewusst und zuverlässig handeln und sich an alle Regeln, Richtlinien und Vereinbarungen halten. Die meisten ALDI Länder haben Compliance-Ziele festgelegt, in denen diese Anforderungen festgeschrieben sind.
Unser Unternehmensleitbild und das Compliance-Management-System (CMS) bieten ALDI Mitarbeitern klare Richtlinien für ein ethisches und regelkonformes Verhalten. Aktuell erarbeiten wir einen übergreifenden „Code of Conduct“ für ALDI Nord, der alle Compliance-Themen umfassen wird. Die Allgemeinen Einkaufsbedingungen beinhalten klare Regeln, die die Beziehung zwischen Lieferanten und den ALDI Gesellschaften definieren: Wettbewerbswidriges Verhalten von Lieferanten und Herstellern ist verboten. Für Verstöße – beispielsweise schuldhaft verspätete oder ausbleibende Lieferungen – sind Sanktionen vorgesehen. Um sicherzustellen, dass ALDI Nord an allen Standorten die gleichen Standards einhält, sind in den Allgemeinen Einkaufsbedingungen auch Compliance-Anforderungen an die Vertragspartner festgelegt. Gibt es eindeutige Hinweise auf einen Regelverstoß – sei es durch einen Lieferanten oder durch einen ALDI Mitarbeiter – führen die Compliance-Verantwortlichen eine umfassende Untersuchung durch.
Das CMS soll allen ALDI Mitarbeitern dabei helfen, jederzeit den ALDI Kernwerten gerecht zu werden. Vor allem aber soll das CMS den langfristigen Erfolg von ALDI Nord sicherstellen sowie Schäden und Risiken vermeiden oder mindern. Es steht international allen ALDI Gesellschaften zur Verfügung, muss aber noch in manchen Ländern eingeführt werden.
Als Teil des CMS wurden Hinweisgebersysteme (Whistleblowing) geschaffen, die dazu dienen, Informationen über Compliance-Verstöße innerhalb von ALDI Nord zu erfassen. Verstöße gegen geltendes Recht und interne Vorschriften können über diese Kanäle gemeldet werden – anonym oder unter Nennung des eigenen Namens. Beispiele für Verstöße sind Korruption, Wettbewerbsbeschränkungen und unethisches Verhalten sowie die Nichteinhaltung von Umweltstandards. In Deutschland kann auch die Nichteinhaltung von Sozialstandards – etwa von grundlegenden Menschenrechten oder Arbeitssicherheitsvorschriften – auf diesem Weg gemeldet werden. Die Hinweisgebersysteme sind auf den Websites für interne und externe Parteien jederzeit verfügbar. Im Berichtjahr haben ALDI Frankreich, ALDI Polen und ALDI Portugal Hinweisgebersysteme eingeführt und zur Anwendung freigeschaltet. Auch ALDI Dänemark und ALDI Niederlande haben ihre Meldekanäle angepasst – diese stehen seit 2021 zur Verfügung. In einigen Ländern gibt es zudem Beschwerdesysteme und andere Kanäle, die ALDI Mitarbeiter in Fällen von sexueller Belästigung, Mobbing, Diskriminierung, Aggression und Gewalt nutzen können. Beispielsweise ist in den Niederlanden ein solches Beschwerdesystem im Einsatz.
Um alle ALDI Mitarbeiter für die Bedeutung des Themas Compliance zu sensibilisieren, werden verschiedene Schulungen durchgeführt. Neue Mitarbeiter erhalten zu Beginn ihres Arbeitsverhältnisses Trainings zu den wichtigsten Richtlinien von ALDI Nord. In Deutschland absolvieren auch die Prokuristen und Geschäftsführer aller Abteilungen der ALDI Einkauf regelmäßig Schulungen. Dabei wird ein breites Spektrum kritischer Themen abgedeckt – etwa Kartellrecht, unlauterer Wettbewerb, Schutz von Geschäftsgeheimnissen, Anti-Korruption sowie Datenschutz und Informationssicherheit. Seit 2019 sind diese Inhalte Teil einer obligatorischen Präsenzschulung an der ALDI Akademie. Aufgrund der COVID-19-Pandemie haben wir die Präsenzveranstaltungen im Berichtsjahr in webbasierte Angebote umgewandelt. Ähnliche Kurse finden alle zwei bis drei Jahre auch in den ALDI Gesellschaften in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Portugal und Spanien statt. In Dänemark werden die Trainings seit dem Jahr 2020 durchgeführt. Darüber hinaus bauen wir die Kommunikation über Compliance auf den Websites aus und nehmen an Branchenveranstaltungen teil – beispielsweise am „Bundeskongress Compliance“ in Deutschland.
Bei allen Tätigkeiten sehen wir einen zuverlässigen Datenschutz als Grundvoraussetzung. Die Richtlinien der ALDI Gesellschaften zu allgemeinen Prinzipien, Zielen und Verantwortlichkeiten sollen eine ganzheitliche Informationssicherheit und einen gesetzeskonformen Datenschutz über alle Geschäftsprozesse hinweg gewährleisten. ALDI Mitarbeiter werden regelmäßig in Fragen der Informationssicherheit und des Datenschutzes geschult. Darüber hinaus finden zielgruppenorientierte Datenschutzkurse beispielsweise zum Umgang mit Mitarbeiter- oder Kundendaten statt.