[GRI 102-16, 416/103-1] Hochwertige Produkte zum günstigen ALDI Preis anzubieten, ist die Basis unseres Geschäftsverständnisses. Bei der Qualität unserer Produkte gehen wir keine Kompromisse ein. Ein zentraler Aspekt unseres Verständnisses von Qualität und Sicherheit ist die Gesundheit der Verbraucher. Hierfür übernehmen wir Verantwortung entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette.
[GRI 416/103-2] Zentrale Aufgabe unseres Qualitätswesens ist die fortlaufende Verbesserung der Produktqualität. Um unseren Kunden nur die besten Produkte anzubieten, haben wir auf allen Stufen unserer Wertschöpfungskette umfassende Qualitätssicherungs- und ‑managementprozesse etabliert. Für unsere Eigenmarken gelten hohe Qualitätsstandards, die wir auch in Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten entwickeln. Die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden stehen dabei stets im Vordergrund. Unabhängige Test von Verbraucherorganisationen bestätigen regelmäßig die Qualität der ALDI Nord Eigenmarkenartikel.
[GRI 102-16, 416/103-2, 416-1] Unternehmensgruppenweit gewährleistet ein mehrstufiges Kontrollsystem, dass unsere Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Einkäufer, Lieferanten, Hersteller, Qualitätsverantwortliche und unabhängige akkreditierte Prüfinstitute sind dort ebenso eingebunden wie die Lager- und Filialmitarbeiter. Jedes Produkt wird dabei mehrfach auf den Prüfstand gestellt. Der Prozess im Überblick:
Eine detaillierte Prozessbeschreibung ist im Nachhaltigkeitsbericht 2015 nachzulesen. Einen Einblick in den Tagesablauf unserer Qualitätsverantwortlichen gibt die Story „Ein Tag im Zeichen der Qualität“.
* IFS Food Standard & Prüfsiegel
Der IFS Food Standard ist ein von der GFSI anerkannter Standard für die Auditierung von Lebensmittelherstellern. Der Schwerpunkt liegt auf Lebensmittelsicherheit und Qualität der Verfahren und Produkte. Der Standard gilt für die Verarbeiter von Lebensmitteln ebenso wie für Unternehmen, in denen Lebensmittel verpackt werden. Neben dem IFS Food Standard akzeptieren wir in Einzelfällen auch andere von der GFSI anerkannte Standards für Lebensmittelsicherheit.
** GLOBALG.A.P. ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen Produkten (unter anderem Obst und Gemüse, Futtermittel, Tierhaltung, Pflanz- und Saatgut, Aquakultur) entwickelt hat. Die besonderen Schwerpunkte der Kontrollen liegen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Tierschutz, Abfall- und Umweltmanagement sowie Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Ein nach dem GLOBALG.A.P.-Standard zertifizierter Produzent kann nachweisen, dass alle Produktionsschritte lückenlos rückverfolgbar und umfassend kontrolliert sind.
[GRI 416/103-2] Die Verantwortung für die Umsetzung unserer Qualitätsstandards liegt bei den ALDI Gesellschaften in den neun Ländern der Unternehmensgruppe: Sie stellen sicher, dass nationale Besonderheiten – zum Beispiel lebensmittelrechtliche Anforderungen – berücksichtigt werden. Themen mit übergreifender Bedeutung werden von der ALDI Einkauf vorbereitet und unternehmensgruppenweit abgestimmt. Der kontinuierliche Austausch zwischen den Qualitätsverantwortlichen sorgt dafür, dass Wissen und Erfahrungen unternehmensgruppenweit geteilt werden. Auch innerhalb der Länder erfolgt eine enge Abstimmung zwischen Qualitätswesen, Corporate Responsibility (CR), Einkauf, Verkauf und Regionalgesellschaften.
[GRI 416/103-2] Qualität ist fest in unserem Unternehmensleitbild „Einfach ALDI“ verankert. Jedes Jahr gibt es eine Vielzahl regulatorischer Entwicklungen, die unsere Produkte betreffen. Das Thema „gesunde Ernährung“ steht auf europäischer Ebene beispielsweise bereits seit mehr als zehn Jahren im Fokus. In Spanien wurden 2017 regionale gesetzliche Regelungen zur Verringerung des Zuckergehalts bei Getränken angekündigt. Das Qualitätswesen verfolgt die regulatorischen Entwicklungen und berät den Einkauf bei der Umsetzung aufseiten unserer Lieferanten.
[GRI 416/103-2]
Bei den Produkten unserer Eigenmarken passen wir Rezepturen kontinuierlich an veränderte Kundenbedürfnisse oder neue regulatorische Anforderungen an. Dabei muss die Produktqualität immer gleichbleibend gewährleistet sein. In Deutschland haben wir 2017 schrittweise den Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken, Müsli, Obstkonserven und weiteren Produkten reduziert. Außerdem werden bis Ende 2018 die Rezepturen von Kosmetika wie Shampoos, Duschgelen und Flüssigseifen angepasst, um bestimmte, biologisch schlecht abbaubare Polymere (häufig auch als „flüssiges Mikroplastik“ bezeichnet) vollständig zu ersetzen. Festes Mikroplastik wie beispielsweise Peelingkörner verwenden wir bereits seit 2015 nicht mehr. In Ländern wie Frankreich ist festes Mikroplastik in bestimmten Produkten bereits gänzlich gesetzlich verboten.
ALDI Niederlande nimmt an einer Brancheninitiative teil, die sich für verbesserte Produktzusammensetzungen einsetzt. Im Zuge dessen werden dort seit 2014 nach und nach die Rezepturen verschiedener Warengruppen angepasst. Im Berichtsjahr waren es die Warengruppen Milchprodukte, Suppen und Saucen, Chips sowie Nussmischungen. Sie enthalten nun weniger Salz beziehungsweise Zucker.
ALDI Belgien unterzeichnete bereits 2016 das Abkommen „Ausgewogene Ernährung“, dem belgische Lebensmittelunternehmen, Händler, Restaurantketten, Cateringunternehmen und die Regierung angehören. Die Ziele: für spezifische Warengruppen den Gehalt an Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren reduzieren und den Ballaststoffanteil erhöhen. 2017 hat ALDI Belgien Anpassungen in den Warengruppen Erfrischungsgetränke, Milchprodukte, Frühstückszerealien, Kekse, Schokolade sowie Soja- und Gemüsegetränke vorgenommen. Ein Bericht des Abkommens ist für Ende 2018 geplant.
In Spanien haben wir 2017 daran gearbeitet, den Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken zu reduzieren – unter anderem um regulatorische Anforderungen umzusetzen. Dazu werden unter anderem Steviolglycoside eingesetzt. Acht Rezepturen wurden bereits verbessert und der Zuckergehalt im Durchschnitt um 30 Prozent gesenkt. Bis Juni 2018 kommen diese Produkte in den Verkauf. Weitere Artikelumstellungen sind für das Jahr 2018 geplant.
Beim Obst- und Gemüseanbau müssen unsere Lieferanten strenge Auflagen erfüllen. Dabei gehen wir immer wieder über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Seit 2016 schließen wir in Deutschland beispielsweise beim Anbau von deutschem Obst, Gemüse und Kartoffeln den Einsatz von acht Wirkstoffen aus, die im Verdacht stehen, für den Rückgang von Fluginsekten wie Bienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen mitverantwortlich zu sein. Zum Thema „bienentoxische Wirkstoffe“ fand Ende 2016 bereits das zweite Dialoggespräch zwischen ALDI, verschiedenen Vertretern von Erzeugern, Verbänden und Vereinen, Pflanzenschutzberatern und -ämtern sowie Prüflaboren statt. Derzeit werden weitere Ansatzpunkte zum Bienenschutz geprüft. Die Umsetzung hat schrittweise begonnen. ALDI Frankreich führte 2017 ein Produkt mit dem BEE-FRIENDLY-Siegel der gleichnamigen Organisation ein. In Deutschland werden bereits seit mehreren Jahren bienenfreundliche Stauden und Pflanzen gehandelt.
Seit 2017 verpflichten wir unsere Lieferanten in Deutschland für bestimmte Non-Food-Produkte wie Kosmetik-, Hygiene- und Haushaltsprodukte zur Zertifizierung nach dem aktuellen IFS-HPC-Standard. Der Standard unterstützt sie bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Produktsicherheit und Qualität von Haushalts- und Köperpflegeprodukten. Die Umstellung bei unseren Lieferanten läuft bis Mitte 2018.
Wir beobachten aktuelle Vorkommnisse und leiten bei Bedarf proaktiv Sonderuntersuchungen ein. Im Berichtsjahr war dies zum Beispiel im Zusammenhang mit dem europaweiten Nachweis von Fipronil in Eiern der Fall. Unter anderem haben wir einzelne Produkte vorsorglich aus dem Verkauf genommen und frische Eier und zahlreiche eihaltige Produkte auf Fipronil untersuchen lassen. Es dürfen nur Produkte an uns geliefert werden, für die den Lieferanten Analyseberichte ohne Fipronilnachweis vorliegen. Parallel zur Umsetzung dieser Maßnahmen haben wir transparent und intensiv mit Behörden, Verbrauchern und der Presse kommuniziert.
[GRI 416/103-2/3] Unser Qualitätsversprechen wird durch einzelne Ziele in den ALDI Nord Ländern untermauert. Belege liefern uns internationale Prüfergebnisse, beispielsweise der Organización de Consumidores y Usuarios (OCU) in Spanien oder der Stiftung Warentest und von ÖKO-TEST in Deutschland, sowie eigene Marktforschungen und externe Auszeichnungen.
Handlungsfeld: Lieferkettenverantwortung
Zielsetzung |
Status |
Zieldatum |
Zielwert |
Zielrelevanz |
---|---|---|---|---|
Ausweitung der Reduktion von Salz- und Zuckergehalt bei weiteren Eigenmarkenartikeln |
neu |
fortlaufend |
Ausweitung |
Unternehmensgruppe |
[GRI 416/103-3]
Anzahl öffentlich zurückgerufener Artikel, aufgeschlüsselt nach Food- und Non-Food-Artikeln
2015 |
2016 |
2017 |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt |
Rückrufe Food |
Rückrufe Non-Food |
Gesamt |
Rückrufe Food |
Rückrufe Non-Food |
Gesamt |
Rückrufe Food |
Rückrufe Non-Food |
|
Belgien/Luxemburg1 |
3 |
3 |
– |
1 |
1 |
– |
4 |
4 |
– |
Dänemark |
2 |
2 |
– |
3 |
3 |
– |
3 |
3 |
– |
Deutschland |
5 |
1 |
4 |
10 |
10 |
– |
9 |
8 |
1 |
Frankreich |
14 |
122 |
2 |
233 |
22 |
1 |
11 |
10 |
1 |
Niederlande |
2 |
2 |
– |
3 |
3 |
– |
4 |
4 |
– |
Polen |
– |
– |
– |
1 |
1 |
– |
1 |
1 |
– |
Portugal |
– |
– |
– |
– |
– |
– |
1 |
1 |
– |
Spanien |
– |
– |
– |
3 |
1 |
2 |
5 |
2 |
3 |
Unternehmensgruppe |
26 |
20 |
6 |
44 |
41 |
3 |
38 |
33 |
5 |
1 Die Angaben zu den rechtlich selbstständigen Gesellschaften der Unternehmensgruppe ALDI Nord in Belgien sowie in Luxemburg sind zur Vereinfachung zusammengefasst worden (siehe „Berichtsgegenstand“).
2 Davon sechs aufgrund von Deklarationsmängeln.
3 In 16 Fällen handelte es sich dabei um regionale Rückrufe, insgesamt sechs Mal wurden die Rückrufe aufgrund von Deklarationsmängeln durchgeführt.
Anzahl von Artikeln, die mit dem Stiftung-Warentest- oder ÖKO-TEST-Testergebnis beworben wurden1
1 Die Auszeichnung von Artikeln mit den Testergebnissen ist nur in Deutschland möglich, deswegen beziehen sich die Daten nur auf Deutschland.