Die öffentliche Diskussion zum Thema Gentechnik verläuft kontrovers und verunsichert viele Menschen. Wir nehmen die Bedenken unserer Kunden ernst und bieten unseren Kunden mit transparenter Kennzeichnung Orientierung. Eine steigende Anzahl unserer Produkte trägt das VLOG-Siegel des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik.
Über Nutzen und Risiken des Anbaus von genetisch veränderten Pflanzen wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Die Befürworter versprechen sich höhere landwirtschaftliche Erträge und mehr Lebensmittelsicherheit. Die Gegner sorgen sich unter anderem um wirtschaftliche Abhängigkeiten von großen Saatgutkonzernen. Die Diskussion wird auch in den europäischen Ländern unterschiedlich geführt: Vor allem in Deutschland und Dänemark steht Gentechnik stark in der Kritik.
Knapp
80 Prozent
der Deutschen lehnen es ab, dass Nutztiere genetisch veränderte Futtermittel erhalten (BMUB und BfN (2016): Naturbewusstseinsstudie 2015).
Auch
53 Prozent
der Dänen stehen genetisch verändertem Getreide kritisch gegenüber (TNS Gallup for Berlingske).
Bei ALDI Nord stehen die Bedürfnisse der Kunden stets im Mittelpunkt. Und wir nehmen ihre Bedenken gegenüber Gentechnik ernst. Schon seit Längerem werden deshalb alle Lebensmittel für ALDI Nord ohne genetisch veränderte Zutaten hergestellt. Alle Lieferanten müssen garantieren, dass die Ware keine genetisch veränderten Lebensmittelzutaten, Zusatzstoffe oder sonstigen Stoffe im Sinne des in der Europäischen Union (EU) geltenden Rechts enthält. Zudem müssen die Lieferanten entsprechende Erklärungen und gegebenenfalls Laboranalysen vorhalten und bei Prüfungen offenlegen. Dies gilt für sämtliche bei ALDI Nord verkauften Lebensmittel und schließt alle Vorstufen ein.
Beim Thema Gentechnik spielt Sojaschrot als eines der wichtigsten Futtermittel eine besondere Rolle. Denn der wird heute in großen Mengen aus Übersee nach Europa importiert und stammt größtenteils aus genetisch veränderten Sojasorten. Wir sind der Meinung, dass unter den aktuellen Bedingungen zu wenige Anreize für einen nachhaltigen Anbau von Soja bestehen und sich diese Situation so schnell nicht ändern wird. Wir bieten unseren Kunden in Deutschland deshalb ausschließlich Eier- und Frischgeflügel-Produkte an, die mit dem Siegel „Ohne GenTechnik“ gekennzeichnet sind. Auch zahlreiche weitere Fleisch- und Milchprodukte tragen dieses Label. 2018 kommen weitere Produkte hinzu. Unsere Ziele legen wir 2018 in einer Internationalen Einkaufspolitik zum Thema Soja fest.
Bei der Kennzeichnung unserer Eigenmarken gehen wir über die gesetzlichen Anforderungen hinaus: Mit dem Siegel „Ohne GenTechnik“ bieten wir unseren Kunden die Gewissheit, dass nicht nur im Lebensmittel, sondern auch bei der Tierfütterung auf genetisch veränderte Organismen verzichtet wurde. Denn für solche tierischen Produkte gibt es derzeit in der EU keine Kennzeichnungspflicht. Bei ALDI Nord finden Verbraucher eine wachsende Anzahl an Artikeln mit dem „Ohne GenTechnik“-Siegel wie Molkereiprodukte, Fleisch, Öle oder Eier.
Laut EU-Recht sind alle Lebensmittel, Zutaten und Zusatzstoffe, die aus einem genetisch veränderten Organismus (GVO) hergestellt sind oder die selbst ein GVO sind oder GVO enthalten, kennzeichnungspflichtig. Dabei handelt es sich um Organismen, deren Erbgut so verändert wurde, wie es auf natürliche Weise durch Kreuzen und/oder natürliche Rekombination nicht möglich ist. Allerdings gibt es bei dieser Kennzeichnungspflicht Ausnahmen. So sind Milch, Eier und Fleisch selbst dann nicht kennzeichnungspflichtig, wenn die Tiere gentechnisch verändertes Futter gefressen haben. Die Kennzeichnung gemäß EU-Recht verlangt auf tierischen Lebensmitteln somit keine Angaben über den Einsatz von genetisch veränderten Futtermitteln. Deshalb setzen wir hier das Siegel „Ohne GenTechnik“ ein.