29.12 2020 ALDI Nord und ALDI SÜD haben sich erneut dafür ausgesprochen, gemeinsame Lösungswege für die schwierige Situation der deutschen Landwirtschaft zu finden. In diesem Sinne kritisierten beide Händler die Blockaden einiger Warenlager durch protestierende Landwirte. Zugleich wies ALDI Vorwürfe zurück, wonach in der jüngsten Ausschreibungsrunde Butterpreise „gedrückt“ worden seien.
„Wir und unsere Kunden schätzen die hohe Qualität deutscher landwirtschaftlicher Produkte und möchten uns aktiv und mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln für einen nachhaltigen strukturellen Wandel und langfristige Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette stark machen“, betonten beide Unternehmen am Dienstag. „Es ist aus unserer Sicht insbesondere Aufgabe der Politik sicherzustellen, dass externe Markteinflüsse nicht zu einer sofortigen existenzbedrohenden Situation für eine wichtige Branche wie die deutsche Landwirtschaft werden.“
Zugleich stellte ALDI klar, dass die derzeitige Situation der Butterpreise saisonal bedingten Marktschwankungen entspricht, wie sie jedes Jahr auftreten. Die Unternehmen betonten, dass es sich bei den aktuellen Ausschreibungen um ein turnusgemäßes Procedere handelt: „Es ist völlig normal und wiederholt sich jedes Jahr aufs Neue, dass die Einkaufspreise für Butter aufgrund der hohen Nachfrage zur Weihnachtszeit ansteigen und danach zu Jahresbeginn wieder zurückgehen - dieses Prinzip spiegelt sich in den Angeboten der Molkereien wider, wie sie allen Händlern um diese Jahreszeit unterbreitet werden. Wir reden hier also über saisonale Angebotspreise.“
ALDI befindet sich seit einigen Wochen in vielzähligen Gesprächen mit verschiedenen Bauernvertretern, um über die jeweiligen Herausforderungen und insbesondere die bestehenden Bedarfe zu sprechen. Auch mit weiteren Vertretern anderer Handelsunternehmen, dem Handelsverband Deutschland sowie Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner fanden und finden Treffen statt, bei denen ALDI unterschiedliche Ansätze und Ideen unterbreitet hat wie zum Beispiel das Umsetzen eines Verhaltenskodex‘ des Handels gegenüber der Landwirtschaft.
Überdies hinaus haben ALDI Nord und ALDI SÜD in den vergangenen Tagen und nach weiteren Gesprächen mit Landwirtschaftsvertretern weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der deutschen Landwirtschaft beschlossen. So wollen beide Unternehmen ihre konventionelle und Bio-Frischmilch künftig nur noch aus heimischer deutscher Landwirtschaft beziehen und sich zugleich für langfristige Verträge einsetzen, um deutschen Landwirten eine bessere Planungssicherheit zu geben.
Angesichts dieser Bemühungen zeigte ALDI kein Verständnis für radikale Bauernproteste gegen den Einzelhandel. „Wir verstehen, wenn Landwirte ihren Unmut kundtun und protestieren - das ist Ausübung von Grundrechten. Kein Verständnis haben wir hingegen für Blockade-Aktionen, wie wir sie derzeit vor einigen unserer Logistikzentren gesehen haben. Insbesondere zu dieser Jahreszeit und in einem Corona-Lockdown halten wir es für unverantwortlich, die Versorgung der Bevölkerung zu gefährden. Wir setzen uns intensiv für einen konstruktiven Dialog ein, rufen alle Beteiligten zur Besonnenheit auf und laden ein, den erfolgreich begonnenen Dialogprozess weiter fortzuführen.“
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