Damit ALDI Kundinnen und Kunden stets frische Produkte und gefüllte Regale vorfinden, werden täglich Waren aus unseren Logistikzentren in die Filialen transportiert. Pascal Braun (Managing Director Supply Chain Management) und Fabian Fricke (Director People Acquisition & Business Partnering) erklären, welche Rolle die Ausbildung in der Logistik dabei spielt und warum das Ausbildungsangebot zum Ausbildungsstart 2023 erweitert wurde.
Pascal Braun: Um die ALDI Märkte täglich frisch zu beliefern, sind reibungslose Prozesse in der Logistik und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit entsprechendem Know-how essenziell. ALDI Nord setzt bei der Durchführung der logistischen Prozesse sehr stark auf die eigenen Mitarbeitenden und einen selbstbetriebenen Fuhrpark mit eigenen LKW. Wir haben mit Jahresbeginn 2024 in Deutschland 22 Logistikzentren und beschäftigen rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Logistik. Hierzu zählen auch die mehr als 1.300 Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer, die unsere rund 600 LKW fahren.
Fabian Fricke: Mit Blick auf die derzeitige Arbeitsmarktsituation reagieren wir mit unserem Ausbildungsangebot frühzeitig auf den künftigen Bedarf an Fach- und Führungskräften. Wir nutzen die Vorteile einer Ausbildung, sodass Nachwuchskräfte ab dem ersten Tag und bereits beim Berufseinstieg unsere ALDI Werte einfach, verlässlich, verantwortungsbewusst sowie unsere Prozesse kennenlernen und verinnerlichen können. Zusammengefasst ist die Ausbildung daher ein probates Mittel, um aktuelle, aber auch künftige Personalbedarfe zu decken und Vakanzen mit qualifizierten Kolleginnen und Kollegen auch intern besetzen zu können.
Pascal Braun: Grundsätzlich ist ALDI Nord ein begehrter Arbeitgeber und derzeit spüren wir nur bedingt die Folgen eines Fachkräftemangels in der Logistik. Aber auch wir digitalisieren unsere Logistik-Prozesse kontinuierlich, was natürlich Auswirkungen auf die Anforderungen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Digitalisierung heißt nicht zwangsweise, dass Personal eingespart wird. Es heißt zunächst, Prozesse qualitativ zu verbessern. Somit verändert sich das nötige Wissen, das unsere Mitarbeitenden in der Logistik haben müssen, um den künftigen Herausforderungen begegnen zu können. Neben ungelernten Kräften benötigen wir in der Logistik beispielsweise Mitarbeitende für den Leitstand im Logistikzentrum, die Fachkenntnisse und ein ausgeprägtes Verständnis von Logistik haben müssen. Solches Know-how ist nicht nur nötig für den Status quo, sondern auch, um die Prozesse immer weiter zu verbessern und zu optimieren.
Pascal Braun: Nein, hier ist es eher der Blick auf die Altersstruktur unserer Mitarbeitenden, die unser Handeln erfordert. Wir sehen, wie viele Mitarbeitende in den kommenden Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen und wie wenige Mitarbeitende nachkommen. Daher müssen wir ausbilden.
Fabian Fricke: ALDI Nord hat sich seit vielen Jahren als attraktiver Arbeitgeber für Nachwuchskräfte in der Logistik etabliert. In der Logistik bilden wir an einzelnen Standorten bereits seit vielen Jahren aus, wollten dieses Angebot jedoch aus den beschriebenen Gründen intensivieren. Dafür haben wir die Ausbildungskapazitäten in der Logistik erhöht.
Fabian Fricke: Ganz allgemein merken wir, dass es länger dauert, gute Kandidatinnen und Kandidaten für die Ausbildung zu finden. Die Zahl an Bewerbungen ist niedriger als früher, da für einige potenzielle Kandidaten ein Studium attraktiver zu sein scheint. Auch die große Vielfalt an Ausbildungsberufen trägt dazu bei, wobei auch ALDI Nord ein sehr umfangreiches Ausbildungsangebot hat. Vor diesem Hintergrund versuchen wir, schon bei der Ansprache potenzieller Bewerberinnen und Bewerber zu punkten. Etwa, indem wir nach außen zeigen, wer wir sind: Ein moderner und verantwortungsbewusster Arbeitgeber, der ein Arbeitsumfeld ermöglicht, das von Verlässlichkeit, Wertschätzung und Respekt geprägt ist. Mit Blick auf die Logistik ergänzen wir in der Rekrutierung konkrete Vorteile der Jobs in diesem Bereich: unbefristete Verträge, übertarifliche Bezahlung unserer Auszubildenden – und das auf Basis unseres Einzelhandelstarifs und nicht nach dem Tarif der Speditions- , Logistik- und Transportwirtschaft.
Fabian Fricke: Wir identifizieren im Personalmarketing gezielt relevante und sinnvolle Kanäle. Bei unserer jüngeren Zielgruppe spielt Social Media natürlich eine große Rolle. Auf unserem Instagram-Karrierekanal (@aldinord.karriere) beispielsweise stellen wir regelmäßig unsere Ausbildungsberufe vor und geben Einblicke in den Arbeitsalltag unserer Auszubildenden. Zudem nutzen wir Personalmarketingmaßnahmen, beispielsweise mit Recruiting-Motiven auf unseren LKWs. Unsere Regionalgesellschaften sind darüber hinaus auf Jobmessen vertreten und sie organisieren Bewerbertage.
Pascal Braun: Hier können wir natürlich nur für uns sprechen. Zum bereits erwähnten Mangel an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten kommen unsere Qualitätsansprüche. Auch an unsere potenziellen Nachwuchskräfte haben wir hohe Erwartungen, und davon rücken auch nicht ab. Das stellt uns besonders dann vor Herausforderungen, wenn wir Stellen extern besetzen wollen.
Fabian Fricke: Aber wir sind überzeugt, dass sich unsere Bemühungen auszahlen. Neben unseren Personalmarketingaktivitäten in der Außendarstellung setzten wir auch gezielt auf die Bindung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eben auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung.
Pascal Braun: Nein, das sehe ich gar nicht so. Vielmehr wurde der Ausbildung im Verkehrssektor und deren Bewerbung über Jahre hinweg nicht ausreichend Rechnung getragen. Denken die Menschen an Berufskraftfahrerinnen und -fahrer, haben sie das Bild vom Leben auf Autobahnen und auf Raststätten vor Augen, weit weg von zu Hause und der Familie. Und das Ganze für eine schlechte Bezahlung.
Pascal Braun: Bei ALDI Nord ist das anders, wir gestalten die Rahmenbedingungen attraktiver. Unsere Fahrerinnen und Fahrer haben eine Fünf-Tage-Woche. So starten sie ihre Fahrt in der Regionalgesellschaft, machen zwei Touren zu Verkaufsstellen und sind zum Feierabend wieder zu Hause. Zudem können alle Mitarbeitenden eine Kantine im Logistikzentrum nutzen. Darüber hinaus bieten wir einen modernen Arbeitsplatz mit einem modernen Fuhrpark. Exemplarisch sind hier auch unsere zehn serienreifen E-LKW zu nennen, die derzeit in drei Regionalgesellschaften getestet werden. Die recht lange durchschnittliche Betriebszugehörigkeit unserer Fahrerinnen und Fahrer von rund 11 Jahren zeigt, dass viele sehr gern bei uns arbeiten.
Fabian Fricke: Insgesamt sind die Kriterien für einen attraktiven Arbeitgeber gleich geblieben – das ist keine Frage speziell in der Logistik. Die Priorisierung hat sich jedoch verändert. Eine gute Bezahlung ist nach wie vor wichtig, in der Bedeutung sogar zuletzt gestiegen. Wir stellen aber auch fest, dass die Vergütung inzwischen nicht mehr die alleinigen Entscheidungskriterien sind. Auch die Flexibilität und soziale Komponenten sind immer relevantere Aspekte bei der Arbeitgeberwahl. Wer große Auswahlmöglichkeiten hat, entscheidet sich zum Beispiel in der Regel für den Arbeitgeber, der räumlich näher ist und bei dem man Privates und Berufliches besser miteinander vereinbaren kann.
Fabian Fricke: Es ist nicht damit getan, Auszubildende anzustellen. Sie müssen adäquat und fachlich kompetent betreut werden. Daher meint Ausbau nicht nur Quantität, sondern auch entsprechende Qualität.
Pascal Braun: Wie schon gesagt: Bei unserer Ausbildung in der Logistik gilt „Klasse statt Masse“. Wenn wir High Potentials ausbilden wollen, müssen auch die Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Entwicklung gegeben sein. Das fängt bei scheinbar trivialen Dingen wie den ausreichenden personellen Kapazitäten für die Betreuung der Nachwuchskräfte an.
Fabian Fricke: Auf jeden Fall. Wir stellen uns bei allen Nachwuchskräften frühzeitig die Frage, wie es nach ihrer Ausbildung bei uns weitergehen kann. Die Optionen sind ja da: Fachlageristinnen und -lageristen können nach der Ausbildung diverse Wege zur weiteren Qualifikation einschlagen. So können sie sich beispielsweise mit berufsbegleitenden Studiengängen auch stärker für den Managementbereich und Leitungspositionen qualifizieren. Auch Berufskraftfahrerinnen und -fahrer können im Anschluss an ihre Ausbildung den Berufskraftmeister machen und beispielweise perspektivisch die Fuhrparkleitung übernehmen. Da es nicht unbegrenzt Vakanzen gibt, bauen wir unser Ausbildungsangebot bedarfsorientiert aus. So entscheidet jede ALDI Regionalgesellschaft für sich, ob mit Blick auf künftige Personalbedarfe eine Ausbildung angeboten werden kann oder nicht.
Fabian Fricke: ALDI Nord bildet in zahlreichen Bereichen qualitativ hochwertig aus –in der Logistik, in unseren Märkten, aber auch an den Verwaltungsstandorten. Dabei bieten wir Berufseinstiege für verschiedene Bildungsniveaus. Ein Beispiel: Im Markt bieten wir neben der Ausbildung zum Verkäufer sowie dem Kaufmann und Kauffrau im Einzelhandel auch das Abiturientenprogramm Handelsfachwirt und ein Bachelorstudium im Verkauf an. Zudem besteht die Chance, ein Masterstudium im Internationalen Handelsmanagement zu absolvieren. In der Verwaltung und der IT bieten wir darüber hinaus verschiedene Ausbildungen und Studiengänge an, denn Aufstieg beginnt mit der Ausbildung. Wer mehr über unsere vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe erfahren möchte, findet auf unsere ALDI Nord Karriereseite viele Informationen (www.aldi-nord.de/karriere).
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